
Obwohl die CSU oft genug mit der CDU in einem Topf geworfen wird, so ist die CSU doch eine eigene Partei…..hier sitzen noch Leute, die zumindest ab und zu noch die Wahrheit sagen…..doch die CSU ist viel zu schade für Deutschland.
Kehren sie zurück nach alten Werten, dann bekommen sie wieder 60 %…….bei uns in Bayern…..hier gibt es noch so etwas wie Heimatliebe und die intelligentesten Schüler haben wir allemal……
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Eva Herman
Was ist denn plötzlich mit unseren Politikern los? Nach den FDP-Abweichlern Schäffler, Kubicki und Lindner haut jetzt Horst Seehofer auf den Tisch. Ein Strahl der Wahrheit muss ihn getroffen haben, als er ZDF-Moderator Claus Kleber gestern Abend ein Interview gab. Erst lief alles politisch korrekt und belanglos. Doch als das Interview beendet war, legte der CSU-Politiker auf einmal richtig los. Das Unglaubliche geschah: Seehofer redete plötzlich Klartext über die Euro-Politik der Kanzlerin und zog über NRW-Verlierer Röttgen vom Leder. Zum Schluss sagte er todesmutig: »Das können Sie alles senden!«

Es war zunächst nichts Besonderes in der Geschichte der Mainstreammedien: Politisch korrekter Moderator interviewt Spitzenpolitiker. Über fünf zähe Minuten lang versucht Claus Kleber, dem bayerischen Urgestein Horst Seehofer Einzelheiten zu den Gründen des Wahldesasters in NRW
aus der Nase zu ziehen. Auch über sein Verhältnis zu Angela Merkel will er mehr wissen: Ist Seehofer wegen der Betreuungsgelddebatte wirklich so sauer auf die Kanzlerin, dass er nicht mehr mit ihr spricht? Seehofer eiert herum, alles sei doch halb so schlimm. Doch er kommt nicht auf den Punkt, während der Zuschauer spürt, dass er eigentlich gerne mehr sagen würde.
Das Interview endet wie die meisten Fernsehgespräche: Außer Spesen nichts gewesen. Doch dann, plötzlich, geschieht es: Es ist schon schwarz gezogen, wie man so schön sagt, Seehofer ist nur noch im Ton zu hören. Die beiden plaudern noch etwas höflich hin und her, da geschieht es. Unerwartet legt Seehofer, in einem offensichtlichen Anfall von Existenzangst seiner Regierungskoalition los, ohne dazu aufgefordert worden zu sein: »Glauben Sie es mir, Herr Kleber, ich bin jetzt seit vierzig Jahren in der Politik: Wir haben jetzt noch vier Ministerpräsidenten mit FDP-Beteiligung in Deutschland, wir hatten einmal über zehn! Wir sind jetzt in der Minderheit: Wir haben jetzt noch sieben Ministerpräsidenten, wenn ich die großen Koalitionen dazutue«.
Rums, ist er wieder im Bild. Und Kleber, ein erfahrener Journalisten-Hase, wittert die Chance des Skandals sofort, bohrt nach: »Sie sind wieder bei der Problembeschreibung. Ich habe versucht, konkret was zu hören, wie man dieses Problem lösen kann. Und ich bin nicht restlos überzeugt nach unserem Gespräch, dass Sie wirklich glauben, dass das mit der Finanztransaktionssteuer, dem Betreuungsgeld und was Sie noch gesagt haben….«.
Seehofer fällt dem Moderator ins Wort, offenbar hat er sich in diesem Moment endgültig dazu entschlossen, sämtliche intern beschlossenen Maulkörbe in den Schrank zu schließen, und nun sprudelt es aus ihm geradezu hervor, während er plötzlich die gesamte Innen- und Außenpolitik seiner Regierungskoalition infrage stellt:
»Es zählt dazu jetzt die Europafrage, das Wachstum in Europa, die Stabilität des Euro, die Inflation, die am Horizont aufscheint, die Verkehrsinvestitionen, dass wir einen starken Verkehrshaushalt bekommen mit Investitionen, der Schuldenabbau in Deutschland, die Umsetzung des Fiskalpakts, dies alles wird doch seit Wochen hin- und her- und rauf- und runterdiskutiert. Das muss jetzt ein Ende haben! Man muss klarmachen, was können wir aus eigener Kraft schaffen? Und dann müssen wir auch der Öffentlichkeit klarmachen, wo liegt es auch ein bisschen an der Opposition, zum Beispiel beim Fiskalpakt – aber das geht mir alles zu zäh!«
Kleber wirft ein, dass die Opposition beim Fiskalpakt ja durchaus mitmachen wolle, vorausgesetzt, »ihr baut die Finanztransaktionssteuer richtig rein. Das wollen Sie ja auch, da machen Sie ja selber Opposition!«
Seehofer spricht jetzt aus, was man in Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal und Italien leider längst beobachten kann: »Auch ein Wachstumspaket gehört dazu. Wir werden mit Schuldenabbau nicht auf Wachstumskurs kommen in Europa!«
Der CSU-Politiker beklagt, ihm täte es weh, zu beobachten, dass Union und FDP nicht so gut regierten, wie sie es könnten. Dann folgt eine Attacke gegen CDU-Politiker Norbert Röttgen, der die NRW-Landtagswahl versemmelt hatte: Er habe im Wahlkampf gegen die SPD-Kontrahentin Hannelore Kraft mit einem Verhältnis von 37 zu 34 Prozent begonnen, »und innerhalb von sechs Wochen ist das weggeschmolzen wie ein Eisbecher, der in der Sonne steht. Das ärgert mich!«
Es sei ein großer Fehler Röttgens gewesen, den Notausgang nach Berlin offenzuhalten, kritisiert Seehofer weiter, »ein ganz großer Fehler«. Seehofer habe darüber mit Röttgen zuvor persönlich und in der Bild-Zeitung gesprochen, die Kanzlerin sei dabei gewesen, doch Röttgen habe alles an sich abtropfen lassen, plaudert der CSU-Politiker munter weiter aus dem Nähkästchen. Röttgen habe im Gegenteil die Medien noch mit dem Argument versorgt, er habe es Seehofer und Merkel gezeigt. Doch sei der Vorgang einfach nicht die Privatangelegenheit von Norbert Röttgen, wettert Seehofer jetzt, ob dieser nun nach NRW gehe oder nicht. Sondern diese Entscheidung betreffe die ganze Union. Er habe Röttgen gewarnt: »Wenn Sie dies nicht korrigieren, dann wird es uns hart treffen. Und genauso ist es gekommen!«
Er hätte lieber nicht Recht behalten, aber die Leute nähmen das nun einmal nicht mehr hin.
Die Abrechnung Seehofers geht weiter, er nennt Gründe für die wachsende Politikverdrossenheit im Volk, unter anderem, dass zahlreiche hochrangige Politiker »weggelaufen seien, obwohl sie für vier, fünf Jahre gewählt worden waren«. Das habe die Menschen verstört. »Und dann geht ein Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten her und sagt: Ich lauf nicht davon, ich lauf erst gar nicht hin. Des nehmen die Leut‘ net ab!«
Der wirklich überraschte Claus Kleber, der jetzt darum kämpft, die markigen Worte des Horst Seehofer bitteschön auch ausstrahlen zu dürfen, moniert zu Recht, dass bei der Aufzeichnung von TV-Interviews die interessanten und wichtigen Informationen immer nur vorher und nachher von den Politikern offenbart würden, während die Interviews meist an der Oberfläche blieben. Seehofer fällt ihm nun entschlossen ins Wort:
»Sie können das alles senden, was ich gesagt hab!« Und er fügt an, dass er jetzt »wirklich entschlossen« sei, daran etwas zu ändern. »Wir werden es ändern!«
Dieser Interviewverlauf war weder geplant noch initiiert. Er ist das, was man als wirkliche Sternstunde des Fernsehens bezeichnen kann. Es sind die Augenblicke, in denen für die
Menschen im Land so etwas wie der Keim der Hoffnung aufglimmt, es könnte sich vielleicht doch noch alles zum Guten wenden.
Man wird sehen, welche Konsequenzen dieser emotionale Ausbruch des Horst Seehofer haben wird. Auch wenn die politische Führung in Berlin erst einmal abzuwiegeln versuchen wird, so dürfte eines klar sein: Das Volk wird es freuen.
Zunehmend mehr Politikerpersönlichkeiten stellen sich übrigens in letzter Zeit gegen den Kurs ihrer Partei. In der FDP ist das besonders auffallend zu beobachten, in jener Partei also, die schon am weitesten heruntergekommen ist: Ob Frank Schäffler, Wolfgang Kubicki oder Christian Lindner, ihnen erwächst offenbar neue Kraft angesichts der fast aussichtslosen Situation. Rettung sehen sie nur noch im entschlossenen Kurswechsel. Und die Menschen honorieren das, durch ihre Unterstützung haben Kubicki und Lindner ihre Partei unerwartet in die Landtage gebracht, Schäfflers Fangemeinde im Anti-Euro-Kurs wächst fast stündlich.
Doch auch der im Dezember 2011 gegründete »Berliner Kreis«, in dem sich enttäuschte Christdemokraten wie Innenpolitiker Wolfgang Bosbach, die Vertriebenen-Chefin Erika Steinbach und Brandenburgs Ex-Minister Jörg Schönbohm regelmäßig beraten, um dem rot-grünen Schlingerkurs ihrer Parteichefin Merkel endlich etwas entgegenzusetzen, setzt deutliche Zeichen. Und eine Flut von Wut-Büchern und -Vorträgen, die sich mit unseren Marionettenpolitikern befassen, spülen derzeit ebenso über unser Land hinweg.
In dem 2011 erschienenen Buch Schluss mit dem Ausverkauf zum Beispiel verleihen der Publizist Arnulf Baring und die drei CDU-Politiker Mechthild Löhr, Josef Kraus und auch Schönbohm ihrer Empörung Ausdruck über zahlreiche unzulängliche Entscheidungen der Berliner Regierungselite. Der Kulturjournalist Alexander Kissler schreibt im Vorwort: »Die Parteispitze steuert einen Kurs, der weder bei den Wählern noch bei den Mitgliedern Mehrheiten fände. Dass die CDU seit 1990 von damals 790.000 auf heute weniger als 500.000 Mitglieder geschrumpft ist, dass jeden Monat rund eintausend Mitglieder die Partei verlassen, dass die CDU der Ära Merkel bei Wahlen beständig an Zustimmung verliert, könnte auf die Vernachlässigung demokratischer Tugenden zurückzuführen sein. Wer mag sich engagieren, wenn andere das Sagen haben?«
In meinem kürzlich erschienenen Buch Das Medienkartell wird auch der Schriftsteller und Dramatiker Botho Strauß zur Berliner Gesamtmisere mit der einleuchtenden Aussage zitiert: »Ein Wort, das vielleicht allgemein aufhorchen ließe, wurde von einem Politiker seit Langem nicht vernommen. Die Autorität, die er vielleicht kraft seines Amtes noch besitzt, leidet in der Regel, sobald er den Mund aufmacht. Jedermann ist des Gewäschs überdrüssig«. Man wolle nie wieder etwas von einem Schritt in die richtige Richtung hören, so Strauß weiter. Selbst wenn er getan würde, was offenbar nur selten der Fall sei, bleibe er in solcher Sprache ungetan für den Zuhörer, die Floskel isoliere ihn hermetisch für den Tatbestand.
Es ist ordentlich Sand im Getriebe, und das machte Horst Seehofer dankenswerterweise gestern Abend im ZDF ebenso deutlich. Die wachsende Aufmüpfigkeit der Politiker tut gut. Denn das Volk ist Lüge und Betrug leid. In Nordrhein-Westfalen zeigte sich das vergangenes Wochenende
besonders deutlich an der Wahlbeteiligung: Nicht einmal sechzig Prozent nutzten ihre »Chance«, noch Einfluss auf die Politik zu nehmen.
Wie heißt es so schön? Erst durch Elend und Not wächst die Chance für echtes Umdenken. Der fast verzweifelte Wahrheitsausbruch des CSU-Politikers Horst Seehofer dürfte ein klares Signal dafür sein, wie es in Wirklichkeit um unsere Regierung steht. Bei elf Landtagswahlen seit 2009 kam die CDU insgesamt bereits sechsmal unter 30 Prozent, niemals, wie früher, über 40 Prozent. Die Kanzlerin ist schwer angeschlagen, auch wenn man uns noch gerade durch angeblich aktuelle Umfragewerte anderes glauben machen will. Sie ist zu recht destabilisiert, denn sie hat mit ihrem rot-grünen Schmusekurs viele Fehler gemacht und Millionen konservativer Leser schwer enttäuscht.
Doch bei aller berechtigten Kritik bleibt dringend zu überlegen, ob man sich statt Muttis wildem Durcheinander tatsächlich lieber eine rot-grüne Bundesregierung wünschen sollte, vielleicht noch unter Pirateneinfluss? Zweifellos ginge es da noch höher her. Bekanntlich stehen deren Finanz‑, Energie-, Familien- und Integrationskonzepte nämlich für weitere massive Probleme in unserem ohnehin schon schwer gebeutelten Land. Weswegen wir eigentlich nur hoffen können, dass Seehofers Ausbruch Schule bei seinen Kollegen machen und mehr Politikern die Liebe und den Mut zur Wahrheit eröffnen möge.
Denn die derzeitige Regierung ist immer noch der berühmte Einäugige unter den Blinden.
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Opa Heinz
Zitat Horst Seehofer: „Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.“
Kraft
SPD und Grüne: PURE SCHEINHEILIGKEIT!!
Bitte googeln: SPD Medienimperium. Die SPD betreibt ein ungeheures Medienimperium von dem die Mehrzahl der Bundesbürger nichts weiss UND manipuliert damit seit Jahren den Bürger. Von wegen freier Journalismus, die dort tätigen Redakteure sind alle auf Linie, da von der SPD bzw. deren „Firmen“ bezahlt. Jetzt machen die Grünen und Linken ein Riesentheater, dass an scheinheiliger nicht mehr. Manipulieren die dt. Medienlandschaft und führen sich hier jetzt auf. Das ist eben links, von linkisch. Eine Schande. Also, googlen. SPD MEDIENIMPERIUM, dann wundern und ärgern!!
Frotteehausschuh
@ Kraft
Die SPD ist aber nicht so blöd und läßt sich erwischen….. im Gegensatz zum CSU-Seppel…..
Günni 1
Kraft
Ihr Medienimperium hat einen Umsatz von 150 Millionen Euro.
Und daran ist die SPD nur beteiligt. Alleine die BILD Zeitung hat da mehr Gewicht, als ihr ganzes sogenanntes Imperium.
Auf den Punkt gebracht
Es wäre schön, wenn ein solches Maß an Verantwortung auch vom SPD-Kanzlerkandidaten gezeigt werden würde. Denn dieser hat mit den Korruptionsskandal weit mehr zu verantworten.